P. E. C. H. gehabt?

Freizeitsport ist für viele Menschen mehr als ein Hobby. Sie können sich ein Leben ohne ihre schönste Freizeitbeschäftigung kaum vorstellen. Doch ob Trampolinspringen, Skifahren, Snowboarden, Leichtathletik, Fußball oder andere Ballsportarten: Oft wird aus dem großen Spaß beim Sport innerhalb weniger Sekunden bitterer Ernst. Sehnen- oder Bänderrisse zwingen zur Pause – und zur schnellen Behandlung des Sportunfalls. Wie gut, dass die Kliniken St. Elisabeth auch in dieser Situation schnell, kompetent und fürsorglich von Mensch zu Mensch an Ihrer Seite sind.
Dr. Ring am Schreibtisch.
Dr. Ring am Schreibtisch. Fotos: KJF/Ulli Hamm
12. September 2017

Sportler sind hart im Nehmen. Da sie es gewohnt sind, beim Training und im Wettbewerb an ihre Grenzen zu gehen, probieren die meisten, die sich beim Sport verletzt haben, zuerst auf eigene Faust oder mit Hilfe von Trainingspartnern oder einem Familienmitglied folgendes aus:

– Eine Pause einlegen („P“)

– Eis auf die verletzte Stelle packen oder kühlende Gels bzw. Salben verwenden („E“)

– Das Anlegen eines Druckverbands, einer „Compression“, soll die Schwellung und den Schmerz mindern.  („C“)

– Die verletzte Stelle hochlagern („H“)

Wenn auch diese Erstbehandlung nach der Kurzformel „P. E. C. H.“ keine Besserung erbringt, sollte man in jedem Fall einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen.  „Es kann jeden treffen, der sportlich aktiv ist, ob alt oder jung“, weiß Chefarzt Dr. Markus Ring, Leiter der Unfallchirurgie an den Kliniken St. Elisabeth mit der Zusatzbezeichnung „Sportmedizin“, aus Erfahrung. Wer als Sportmediziner praktiziert, muss dazu von der Landesärztekammer ernannt worden sein. Die Verleihung der Zusatzbezeichnung „Sportmedizin“ erfolgt dort unter Voraussetzung einer Facharztanerkennung, der Absolvierung eines genau definierten Weiterbildungswegs und eines abschließenden Kenntnisnachweises durch eine Prüfung.

Doch neben diesen theoretischen Anforderungen spielt auch die praktische Erfahrung in dieser Disziplin eine große Rolle: Ein Jahr muss der angehende Sportmediziner Sportvereine betreuen, um sich in der alltäglichen Trainings- und Wettkampfsituation Routine, Effizienz und ein großes sportmedizinisches Repertoire anzueignen. „Ich habe in dieser Zeit sehr interessante Sportler begleiten dürfen“, lächelt Chefarzt Dr. Markus Ring. „Zum einen habe ich eine Rollstuhlbasketballmannschaft in der Bayernliga betreut. Und dann war ich mit der Deutschen Damen-Nationalmannschaft der Schützen unterwegs.“

 

Operationsverfahren im Überblick

Typische Sportverletzungen, die eine klinische Behandlung nötig machen, sind Verletzungen des Kreuzbands oder des Meniskus im Knie, der Achillessehne oberhalb der Ferse oder Sehnenverletzungen im Bereich der Schulter.

„Bei Kreuzbandrissen, die normalerweise minimal-invasiv operiert werden, gehen wir nach der sogenannten „All-Inside-Methode“ vor“, erläutert Chefarzt Dr. Markus Ring. „Dabei ersetzen wir das gerissene Band durch eine Sehne, die am Kniegelenk ohne Funktionsverlust entnommen werden kann. Dieses körpereigene Material eignet sich als „Implantat“ ganz hervorragend.“

Die „Pässler-Technik“ kommt bei Verletzungen der Achillessehne zum Einsatz: „Hier genügen uns sechs kleine Schnitte statt eines großen Schnitts, um die beiden Enden der Achillessehne mit einer Kordel zu verstärken und zu nähen“, beschreibt der Sportmediziner das Operationsverfahren, für das er ungefähr eine halbe Stunde ansetzt.

Wie in großen Krankenhäusern geht Chefarzt Dr. Markus Ring bei der Operation einer Sehnenverletzung an der Schulter nach der „Dog-Bone-Methode“ vor. „In den Kliniken St. Elisabeth operieren wir dieses Gelenk häufig. Deshalb beherrschen wir diese Variante, bei der ein ca. 6 x 6 mm großes Titanblättchen in der Form eines Hundeknochens mit einem künstlichen Sehnen-Implantat verbunden wird, um die Verletzung zu beheben.“ Für eine solche minimal-invasive Operation an der Schulter rechnet der Sportmediziner üblicherweise mit 45 Minuten Operationszeit.

 

Minimal-invasive Operationsmethode

„Als Sportmediziner verfügt man bei diesen Indikationen über eine große Erfahrung und Versiertheit “, erklärt Chefarzt Dr. Markus Ring. „In den Kliniken St. Elisabeth versuchen wir, wenn es der Allgemeinzustand des Patienten und die Schwere dieser Verletzungen zulassen, möglichst minimal-invasiv zu operieren.“

Der Zugang zum Operationsareal erfolgt dabei nicht durch einen offenen Schnitt, der eine größere Wunde hinterlässt, sondern durch drei, manchmal vier kleine Rohre (Trokare) mit einem Durchschnitt von 5, 10 oder 20 mm – je nach Größe der Instrumente. Im Inneren des verletzten Areals findet immer – ob minimalinvasiv oder nicht – dieselbe Operation statt. Aber die Schlüsselloch-Chirurgie transportiert die dafür benötigten chirurgischen Instrumente mit zwei Trokaren in den menschlichen Körper. Über einen dritten wird die Optik mit der daran befindlichen digitalen Miniaturkamera eingeführt, die dann das Bild auf den Monitor liefert, den der Operateur während des gesamten Eingriffs im Blick hat. Er erledigt den operativen Eingriff quasi durch ein „Schlüsselloch“ – daher der Name für diese Art des operativen Verfahrens.

Die Vorteile dieses arthroskopischen Operationsverfahrens liegen auf der Hand:  Den Patienten erinnert keine lange Narbe an diesen Eingriff. Außerdem sind die Schmerzen bei der Wundheilung und die Gefahr einer Wundinfektion sowie die Erholungszeit nach der Operation viel geringer. Das wirkt sich anschließend auch positiv auf die Reha-Maßnahmen aus, die zügiger initiiert werden können.

 

Operation – und dann?

In der Rehabilitation, die als Kur oder auch ambulant vor Ort durchgeführt werden kann, kümmern sich Ärzte und Physiotherapeuten um die Wiederherstellung der Beweglichkeit im Alltag – aber auch beim Ausüben des Sports. Außerdem steht der Muskelaufbau im Vordergrund. „Anders als zum Beispiel ein Fußballprofi, der mit seinem Talent Millionen verdient und mit 30 Jahren ausgesorgt hat, sollte ein verantwortungsbewusster Freizeitsportler auch nach einer gut verlaufenen Operation und einer erfolgreichen Reha-Maßnahme mit dem Sport, von dem die Verletzung herrührt, 6 bis 8 Monate pausieren“, empfiehlt der Sportmediziner. „In dieser Zeit ist ein Muskelaufbau mit Radfahren, Nordic Walking oder Schwimmen erlaubt. Aber wer sich, wie es leider oft Profis tun „müssen“, um keinen Karriereknick zu erleiden, sofort wieder 8 Stunden am Tag mit einem Personal Coach an die Geräte setzt und innerhalb von wenigen Wochen mobil sein will, zahlt einen hohen Preis dafür.“

 

Kinder und Jugendliche

Selbstverständlich operiert Chefarzt Dr. Markus Ring auch Kinder und Jugendliche nach einem Sportunfall. „Neben dem Fußball und anderen Ballsportarten sehen wir hier immer häufiger Sportverletzungen, die am Trampolin entstanden sind“, erläutert der Sportmediziner. „Seitdem dieser Sport – das Hüpfen sollte nicht als „Spaß“ angesehen werden, sondern als „Sport“ – in den letzten Jahren Trend geworden ist, verletzen sich auch sehr junge Kinder im Alter von oftmals unter sechs Jahren beim Hüpfen im heimischen Garten.“ Grundproblem sei, dass am liebsten mehrere Kinder, gerne auch noch ein Jugendlicher oder ein Erwachsener, gleichzeitig das Trampolin benutzen. Dabei könnten Kinder nur schwer ihr Gleichgewicht halten, wenn sie zusammenstoßen. Und wenn der Gewichtsunterschied zwischen den Hüpfenden groß ist, entsteht oft ein Katapult-Effekt – die kleineren Kinder werden dann in die Luft geschleudert und landen sehr unsanft – unter Umständen auch auf den Stahlfedern, am harten Rand des Trampolins oder sogar auf dem Rasen.

 

Heimatnah ist optimal

An den Kliniken St. Elisabeth gehören Hightech und Mitmenschlichkeit zusammen. Besonders am Herzen liegt Dr. Markus Ring und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die ganzheitliche Betreuung ihrer Patienten. Die intensive individuelle Beratung berücksichtigt die beruflichen und persönlichen Wünsche des Patienten, um gemeinsam ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen. Dabei geht der wertvolle Dialog zwischen Patient und Arzt auch nach der Operation weiter: Seite an Seite mit dem Patienten entwickelt der behandelnde Arzt in Zusammenarbeit mit der Pflege und der im Hause ansässigen Physiotherapie Strategien, damit der Patient möglichst frühzeitig „seinen“ Sport wiederausüben und seinen Alltag aktiv gestalten kann.

Für die unfallchirurgische Hauptabteilung der Kliniken St. Elisabeth spricht nicht nur die hohe fachliche Kompetenz des Ärzteteams um Chefarzt Dr. med. Markus Ring. Eine weitere große Stärke ist die professionelle und persönlich engagierte Pflege des christlichen Hauses. Für Patienten, die sich über den Besuch ihrer Angehörigen aus der Region freuen, ist die unfallchirurgische Abteilung in Sachen „Sportmedizin“ an den Kliniken Neuburg auch wegen der räumlichen Nähe eine ideale Alternative. Wer sich zu einem Eingriff an den Kliniken St. Elisabeth entschließt, benötigt von einem niedergelassenen Arzt eine Einweisung an Chefarzt Dr. Markus Ring.