Gruppentherapie in der Traumaambulanz

Neues Angebot am Josefinum
Josefinum
16. September 2016

An der KJF Fachklinik Josefinum gibt es ein neues Angebot. Für Jugendliche mit emotionaler Belastung nach einer traumatischen Erfahrung wird neuerdings eine Gruppentherapie angeboten. Die Patienten treffen sich dort über mehrere Wochen ein Mal pro Woche für eineinhalb Stunden.

Meistens werden Jugendliche mit traumatischen Erfahrungen für sich allein in Therapiesitzungen behandelt, so Oberärztin Dr. Gabriele Unterlaß, Leiterin der Traumaambulanz an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Josefinum. Das neue Angebot biete ergänzend dazu die Chance, dass die Jugendlichen sich in einer gemeinsamen Therapie gegenseitig stärken und unterstützen. „Vor allem das Gefühl, mit diesem Erlebnis nicht alleine zu sein, ist sehr entlastend für die Jugendlichen“, so Unterlaß.

Generell wurden die Untersuchungs- und Behandlungsverfahren für Patienten mit posttraumatischen Belastungen für Erwachsene entwickelt und seien für Heranwachsende nicht immer passend. „Wir erleben immer wieder, dass Kinder und Jugendliche traumatische Erfahrungen haben, die nicht gleich als solche erkannt werden“, so Unterlaß. Das liegt häufig daran, dass die Kriterien zur Diagnosestellung für Erwachsene entwickelt wurden und nicht gleichermaßen auf Kinder oder Jugendliche zutreffen; werden die traumatischen Belastungen aber dennoch erkannt, so könne gut geholfen werden. „Die jungen Patienten profitieren sehr von der Gruppentherapie“, so Unterlaß. Dabei stehe die Förderung von Selbstwert, Autonomie und sozialen Kompetenzen neben der Bearbeitung ursächlicher Konfliktsituationen im Fokus.