Chefarzt Dr. Eugen Brunner in den Ruhestand verabschiedet

Der erfahrene Chirurg verlässt die Kliniken St. Elisabeth nach 15 Jahren
Geschäftsführerin Ulrike Kömpe, Chefarzt Dr. Eugen Brunner, Gabi Brunner und Geschäftsführer Dr. Bernhard Hoch (von links) bei der feierlichen Verabschiedung des langjährigen Chefarztes. Foto: KJF/Thomas Bauch
9. Juli 2018

Er ist ein gern gesehener Gast und Gesprächspartner, doch auf seine Anwesenheit müssen die Mitarbeiter nun wohl verzichten, denn seit Juli befindet sich Dr. Eugen Brunner in Rente. Eigentlich wollte der sympathische und bescheidene Chefarzt kein großes Aufsehen, um seinen Abschied machen. Am liebsten wäre er still und heimlich von Bord gegangen, um sich in Zukunft seinen Hobby, dem Reisen hinzugeben. Doch so einfach wollten die vielen Weggefährten es dem Chirurgen mit Leib und Seele nicht machen. Also wurde eine kleine Abschiedsfeier veranstalten, bei dem Dr. Brunner noch einmal im Mittelpunkt stehen sollte. Und über 100 Gäste und Weggefährten wollten sich diese Abschiedsparty dann auch nicht entgehen lassen.

Musikalisch wurde der Abend vom „Oliver-Wasilesku-Trio“ begleitet. An diesen Abend spielten Oliver Wasilesku aus Neuburg (Klavier), Aron Kelly aus Nürnberg (Tenorsaxophon) und Uli Schiekofer aus Eichstätt (Kontrabass) ausschließlich Jazz, der großen Leidenschaft des ausscheidenden Chefarztes. Nachdem sich alle im festlich geschmückten Speisesaal niedergelassen hatten, gab Klinikseelsorger Dr. Anton Tischinger einen kurzen spirituellen Impuls und attestierte Dr. Brunner, dass er als Arzt und Mensch viel Gutes getan hat und von dem die Leute mit viel Respekt und Dank reden. Die Geschäftsführerin Ulrike Kömpe hatte für Chefarzt Dr. Brunner zwei amüsante kleine Geschichten parat und gab ihn folgenden Rat mit auf dem Weg; „Dr. Brunner drei Fragen dürfen sie ihrer Frau jetzt zu Hause nie stellen. „Wohin gehst du?“ „Wann kommst du?“ und „Darf ich mit?“. Im Anschluss übergab die Geschäftsführerin der Ehefrau Gabi Brunner einen Blumenstrauß, als kleine Entschädigung für die vielen Stunden, die ihr Mann in der Nacht und am Wochenende im Operationssaal stand.

Geschäftsführer Dr. Bernhard Hoch bezeichnete Dr. Brunner als „Kümmerer“, ein Mann der anpackt und dem nichts zu viel ist. Und damit sei er auch ein Vorbild für die vielen Ärzte an den Kliniken St. Elisabeth. Und viele haben unter seiner Ausbildung erfolgreich ihren Facharzt abgelegt. Als letzter Redner nahm Chefarzt Privatdozent Dr. Stephan Seeliger den Faden auf und wagte den Rückblick auf die Aufgaben eines Bauchchirurgen. Dabei ergab die Google-Suche für das Jahr 2003 als Haupttreffer für dessen Aufgaben vor allem endoskopische Operationen, Alterschirurgie und Tumorchirurgie. Für das Jahr 2018 sind die Haupttreffer dann eher Schmerzmanagement, Qualitätssicherung und Ausbildung zum OTA (= Operationstechnischer Assistent). „Das bedeutet, dass Sie in dieser Zeit mit gewaltig ändernden Rahmenbedingungen zu tun hatten und immer meisterten“, so der Ärztliche Direktor Dr. Seeliger. "Aber jetzt haben Sie Zeit, mit Ihrer Frau, Ihren drei Kindern und Ihrem Enkelkind die Zeit zu genießen und sich Ihrem Hobby, dem Radfahren widmen."

Am Ende war Dr. Brunner selbst an der Reihe Danke zu sagen. „Ich habe den Schritt, nach Neuburg zu gehen, nie bereut. Ich hatte hier eine schöne Zeit und konnte viel umsetzen und erreichen und denke gerne daran zurück, dass ich von Sr. Maria Goretti Böck und Sr. Isentrud Eigen regelmäßig mit kleinen Schokoladenstückchen gefüttert wurde, um eine drohende Unterzuckerung zu vermeiden“, so schmunzelnd Dr. Brunner. „Das Wichtigste sind aber die Menschen, die mit mir gearbeitet haben und ohne diese Leute hätte ich das Erreichte nie schaffen können“, so das Resümee von Dr. Brunner.

Im Anschluss gab es ein italienisches mediterranes Buffet und als Höhepunkt kam Virginio Cantonati mit seinem Eisfahrrad vorbei und verwöhnte die Gäste. Am Ende waren sich alle einig, dass sie ihren Dr. Eugen Brunner an den Kliniken St. Elisabeth vermissen werden. 

Ein Blick zurück auf sein Wirken

Am 01.07.2003 trat Dr. Eugen Brunner als neuer Chefarzt für die Allgemein- Visceral- und Thoraxchirurgie die Stelle an den Kliniken St. Elisabeth an. Vorher war er lange Zeit leitender Oberarzt am Klinikum Ingolstadt und war schon damals ein Könner im Bereich der „Schlüssellochoperationen“. Aber auch als Thoraxchirurg hatte er sich einen Namen am Klinikum Ingolstadt gemacht. In Neuburg konnte er dann das komplette Spektrum der minimal-invasiven Chirurgie wie auch die Eingriffe an Lunge und Bronchen fest in Neuburg integrieren. Nach 15 Jahren Amtszeit konnten er und sein Team fast 13.000 Operationen durchführen.