Klienten werden gut beraten

Beratungsstelle für Kinder- und Jugendhilfefragen stellt sich vor
Elisabeth Arnold (links) und Jutta Aichmüller (rechts) beraten Familien. Foto: KJF/German Straßer
20. September 2017

Gut ankommen, gut da sein, gut weggehen – dieser Leitspruch der Katholischen Jugendfürsorge ist auch Jutta Aichmüller und Elisabeth Arnold von der Beratungsstelle für Kinder- und Jugendhilfefragen in Kissing ein großes Anliegen. Eltern, Kinder, Jugendliche, aber auch Fachkräfte können sich mit ihren Fragen an diese Clearingstelle wenden, die den südlichen Teil des Landkreises Aichach-Friedberg als Einzugsgebiet betreut.

Flexibilität und eine unkomplizierte Kontaktaufnahme erleichtern dort das „gut ankommen“. Zeitnahe Terminvergabe, regelmäßige Telefonsprechzeiten, Telefonberatungen und Hausbesuche ermöglichen es, dass auch Familien in belastenden Lebenssituationen die Angebote der Beratungsstelle wahrnehmen können.

Familienalltag

Eltern, Jugendliche und Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen an das Zusammenleben. Des Weiteren belasten Probleme in Schule und Arbeit sowie der Wandel von tradierten Strukturen den Familienalltag. Bei dem Versuch, den vielfältigen Ansprüchen gerecht zu werden, geraten Eltern und Kinder oftmals an ihre Grenzen. So kommen beispielsweise viele mit dem Wunsch in die Beratungsstelle, dass sie das Familienleben stressfreier gestalten und respektvoll miteinander umgehen möchten.

„Gut da sein“ heißt für die beiden Pädagoginnen eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Klienten angenommen und in ihrem Anliegen verstanden fühlen. Sie werden unterstützt, eigene Handlungsimpulse zu erarbeiten, um diese dann im Alltag umzusetzen. Stellt sich jedoch ein langfristiger oder spezifischer Bedarf der Ratsuchenden heraus, vermitteln die Beraterinnen an passende Beratungs- oder Therapieangebote weiter.

Nicht immer geht es den Klienten um pädagogische Fragestellungen. Häufig handelt es sich um fehlende Kinderbetreuung, finanzielle Nöte oder Unsicherheit im Umgang mit Behörden. So kommt es immer wieder vor, dass die Beraterinnen zu Behörden oder Fachstellen begleiten.

Netzwerkarbeit

„Wir werden von Familien mit verschiedensten Problemlagen aufgesucht, da ist es wichtig gut vernetzt zu sein“ sagt Elisabeth Arnold. Durch aktive Teilnahme an Arbeitskreisen, der Mitwirkung bei familienrelevanten Projekten und Veranstaltungen wurden gute Kontakte zu anderen Fachstellen geknüpft, auf die jederzeit zurückgegriffen werden kann.

Im Jahr 2017 wirkten die Beraterinnen unter anderem bei der Organisation eines Fachtags sowie bei der Planung eines Beteiligungsprojektes für Jugendliche („90 Sekunden Demokratie“) mit.

Prävention

Prävention stellt einen weiteren Arbeitsschwerpunkt der Beratungsstelle dar. Dementsprechend bieten Aichmüller und Arnold Vorträge sowie Elternabende und Workshops an, die sich an der Lebenswelt der Familien orientieren. „Medienkonsum bei Kindern“, das aktuelle Vortragsthema, wird von Eltern sehr interessiert angenommen. Neben Hintergrundinformationen erhalten diese ganz praktische Tipps, wie sie ihre Kinder im Umgang mit elektronischen Medien gut begleiten können.

Weiterhin leiten die Pädagoginnen Fortbildungen für Fachkräfte wie beispielsweise Tagesmütter oder Lehrer. Zuletzt wurde anhand von anonymisierten Fallbeispielen der Umgang mit herausfordernden Situationen in der Erziehung veranschaulicht und bearbeitet.

Jutta Aichmüller fasst ihre Arbeit in der Beratungsstelle folgendermaßen zusammen: „;Gut weg gehen‘ bedeutet, dass der Klient die Beratung als hilfreich erlebt hat, vielleicht auch erste Handlungsimpulse oder Ideen für Veränderung mitnehmen kann. Zudem ist das Angebot, sich bei Bedarf gerne wieder zu melden, für viele Menschen eine wohltuende und entlastende Aussicht“.