Vorlesen tut gut

Friederike Krisch von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung gibt Tipps zum Vorlesen
Vorlesen tut allen gut – Kindern wie Eltern oder Großeltern.
Vorlesen tut allen gut – Kindern wie Eltern oder Großeltern.
11. November 2016

Die Stiftung Lesen ruft jedes Jahr im November zum bundesweiten Vorlesetag auf. Dabei geht es aber nicht nur um den Erwerb von Sprache, sagt Friederike Krisch von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung. „Vorlesen ist eine ganz tolle Sache, weil es einen Kontakt zum Kind herstellt und man in diesem Moment ganz da ist. Das hat mit Nähe und Präsenz zu tun, und die Kinder genießen das sehr“.

Die Expertin hält das Vorlesen für eine gute Möglichkeit, mit den Kindern Zeit zu verbringen; das könne auch schon im Kleinkindalter beginnen, indem man gemeinsam Bilderbücher anschaue. Dazu gehöre auch, dass alle Beteiligten vorher vereinbaren, sich nicht ablenken zu lassen: Handy und Fernseher werden ausgeschaltet, und auch andere Ablenkungen werden vermieden. „Es tut den Kindern gut, einfach mal zur Ruhe zu kommen und in der Phantasie Bilder entstehen zu lassen“, so Krisch. Und nebenbei bemerkt: Es tut auch vielen Erwachsenen gut.

Viele Kinder mögen es, wenn man auch Körperkontakt hat und setzen sich gerne auf den Schoß oder kuscheln sich auf der Couch an Mama oder Papa. Doch nicht nur die Beziehung zwischen Eltern und Kind wird durch das Vorlesen gestärkt, es wird auch Wissen vermittelt und die geistige Entwicklung gefördert. Die Kinder lernen so neue Wörter, sie erfahren unbewusst viel über Sprache, und die Phantasie wird angeregt – das alles sei sehr gut für die gesamte Entwicklung des Kindes, sagt Erziehungsberaterin Krisch.

 

Fünf Tipps zum Vorlesen

  • Wählen Sie eine feste Zeit zum Vorlesen, so dass es zum immer gleich ablaufenden Ritual wird.
  • Man kann auch ein festes Bettgeh-Ritual mit dem Vorlesen verbinden, das lässt sich gut in den Alltag einbauen, und die Kinder können so vor dem Einschlafen herunterkommen.
  • Lassen Sie sich nicht ablenken oder stören. Der Fernseher wird ausgeschaltet, das Handy wird weggelegt.
  • Wenn das Kind Körperkontakt wünscht, ist kuscheln wunderbar.
  • Auch größere Kinder genießen das Vorlesen. Man kann dabei überlegen, ob man sich abwechselnd gegenseitig vorliest und das Kind auch Teile übernimmt.

 

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