Vom Herd in der Großküche zum Löschen echter Brände

Bei der KJF Augsburg können Beruf und Ehrenamt vereint werden
Bruno Wegert kann bei der KJF seinen Beruf als Ausbilder und sein Ehrenamt für die freiwillige Feuerwehr vereinen. Foto: KJF/Florian Zint
11. Januar 2018

Kurz vor zwölf Uhr Mittag ging der Funkmelder. Bruno Wegert stand gerade in der Ausbildungsküche des KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums Sankt Georg in Kempten. Dort ist der gelernte Koch als Ausbilder künftiger Fachpraktiker Küche tätig.

Um die Mittagszeit geht es dort natürlich besonders hoch her. Rund 300 Essen werden in der Lehr- und Großküche täglich gekocht. Und doch zieht er an diesem Tag die Kochjacke aus, setzt sich ins Auto und fährt
zum Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr seines Heimatortes Altstädten.

„Das Einsatzschlagwort: ,Wohnungsbrand mit eventuell eingeschlossener Person‘ machte mir sofort klar, da wird jeder Mann gebraucht. Sofort habe ich meine Kollegin verständigt, dass ich wegmuss. Diese hat
dann zusätzlich meine Ausbildungsgruppe übernommen und die weitere Vertretung organisiert“, erzählt Bruno Wegert im Rückblick. Wenn während seiner Arbeitszeit der Funkmelder geht, wägt Bruno Wegert genau ab, um was für eine Art Einsatz es sich handelt, denn er ist allein 20 Minuten von Kempten nach Altstädten unterwegs.

Etwa 20 bis 25 unterschiedliche Einsätze im Jahr fährt die Freiwillige Feuerwehr Altstädten.
Zwei Drittel davon sind sogenannte technische Hilfeleistungen bei Unfällen, wegen Unwetter oder zur Unterstützung für andere Feuerwehren. Nur ein Drittel sind sogenannte Brandeinsätze. „Wenn es wirklich
einmal brennt oder Hilfe benötigt wird, sind alle froh, wenn die Feuerwehr ausrückt“, erzählt er. „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“, so lautet das Motto der Feuerwehr. „Und das passt auch gut zu meinem Arbeitgeber KJF“, findet der Ausbilder und Feuerwehrler, der seinen Arbeitgeber „sehr zuvorkommend“ erlebt, wenn es um sein Ehrenamt geht.

„Wir sind ja für andere im Einsatz und verlassen nicht mutwillig unseren Arbeitsplatz“, so der 51-Jährige, der sich bereits seit 17 Jahren bei der freiwilligen Feuerwehr engagiert und auch dort, wie in seinem
Hauptberuf, in der Jugendausbildung tätig ist. „Ich habe einen Draht zu jungen Menschen und durch meine Arbeit auch pädagogische Erfahrungen, um auch mit schwierigen Situationen umzugehen. So profitieren
beide Seiten.“

Der Brandeinsatz damals ging sehr glimpflich aus. Ein vergessener Kochtopf auf dem Herd hatte zu einer starken Rauchentwicklung in der Wohnung geführt. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.

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