Josefstag bringt Verantwortliche aus Kirche und Politik mit benachteiligten Jugendlichen zusammen

Leben 4.0 – Jugend braucht Perspektive
Auszubildender in der Holzwerkstatt
In der Holzwerkstatt und vielen weiteren Ausbildungsbetrieben des KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums Sankt Elisabeth in Augsburg werden junge Leute ausgebildet. Sie haben unterschiedliche Schwierigkeiten und Einschränkungen; mit gezielter und professioneller Unterstütztung können sie dann die Gesellenprüfung bestehen und haben so eine Perspektive für ihr Leben. Symbolfoto: KJF/Carolin Jacklin
15. März 2018

„Leben 4.0 – Jugend braucht Perspektive“ ist in diesem Jahr das Leitthema des Josefstags. Dabei stehen Jugendliche und die Herausforderungen der Digitalisierung im Vordergrund. „Die Tatsache, dass heute fast jeder mit einem Smartphone in der Hand durch die Straßen läuft, täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass die Zugangschancen zur digitalen Welt ungleich verteilt und stark von sozialen Faktoren abhängig sind: Herkunft, Wohnort, Alter, finanzielle Möglichkeiten, soziale Beziehungen und Bildungsgrad. Junge Menschen brauchen ein Recht auf Zugang zum Internet und somit zur digitalen Gesellschaft“, forderte Bischof Dr. Stefan Oster SDB (Passau), Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, bei der heutigen zentralen Eröffnung des Josefstags in Augsburg. Er hob das Engagement der Jugendsozialarbeit für benachteiligte Jugendliche hervor. Es gelte, die Jugendlichen in ihrer analogen und digitalen Kommunikation miteinander zu stärken. Dazu müsse die Jugendsozialarbeit vor allem Schlüsselkompetenzen in den Blick nehmen und stärken.

Der Josefstag steht mit seinem Leitthema in diesem Jahr für gleiche Rechte auf Teilhabe und Partizipation von allen Menschen. Viele Jugendliche in den Einrichtungen der Jugendsozialarbeit kommunizieren über soziale Netzwerke und kennen weitere Anwendungen im Internet. Für viele Nutzungen jedoch ist der Zugang, auch breiter Netzzugang, noch nicht für alle selbstverständlich. „Die Digitalisierung darf nicht zu einem weiteren Faktor gesellschaftlicher Spaltung werden, niemand darf digital abgehängt werden. Dafür braucht es beispielsweise auch mehr frei zugängliches offenes WLAN. Es gilt aber auch, Jugendliche stark zu machen und ihnen Strategien auf den Weg zu geben um beispielsweise menschenfeindlichen und diskriminierenden Inhalten im Netz zu begegnen“,  erläutert Lisi Maier, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit für die Träger des Josefstags.

Beim gemeinsamen Arbeiten in der Holzwerkstatt, in der Fahrzeugreinigung, im kaufmännischen Ausbildungsbetrieb oder in der Hauswirtschaft kamen die Gäste mit den Jugendlichen der Einrichtungen ins Gespräch. Konrad Fath vom KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum Sankt Elisabeth gab einen praktischen Einblick in die Arbeit: "Wir suchen mit den Jugendlichen Wege in Ausbildung und Arbeit. Dabei bereiten wir sie auch auf veränderte Anforderungen durch eine Digitalisierung vor. Praktisch alle Jugendlichen haben Kompetenzen, an denen wir hier ansetzen können."

Den Einblick in die Arbeit der Jugendsozialarbeit haben in diesem Jahr nicht nur die Teilnehmenden vor Ort: Jugendbischof Oster lässt sich von den Jugendlichen in den Werkstätten anleiten. Seine Erlebnisse werden heute (15. März 2018) live ab ca. 14.00 Uhr gesendet von einer GoPro-Kamera, die Bischof Oster an sich trägt. Die Bilder sind zu sehen unter www.facebook.com/josefstag. Dort sind auch weitere Livestreams der Auftaktveranstaltung verfügbar.

Zusätzlich zur zentralen Auftaktveranstaltung in Augsburg gibt es am Montag (19. März 2018) bundesweit dezentrale Veranstaltungen zum Aktionstag anlässlich des Hochfests des Heiligen Josef. Einrichtungen der katholischen Jugendsozialarbeit in Deutschland laden kirchliche Amtsträger, Politiker sowie gesellschaftliche Verantwortungsträger ein. Dabei sind die Gäste gemeinsam mit den Jugendlichen aktiv. Einen Überblick über die bundesweiten Aktionen gibt es unter www.josefstag.de.

Hintergrund

Der Heilige Josef ist Schutzpatron der Arbeiter und Jugendlichen. Der Josefstag ist eine Aktion des „arbeit für alle e. V.“, einer Initiative des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. Gemeinsam mit dem Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum Sankt Elisabeth und weiteren Einrichtungen der Jugendsozialarbeit führt der Trägerkreis die zentrale Veranstaltung durch.

Hinweise

 

Bilder der Veranstaltung sind unter www.bdkj.de/presse verfügbar.Einen Überblick über weitere Veranstaltungen des Josefstag sind über die Aktionskarte unter www.josefstag.de zu finden.